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Parkett oder Massivholzdielen

Zweigeteiltes Bild mit einem dunkelbrauen Boden und eine Holzkommode sowie einem heller braunem Holzboden mit Korb, Stuhl und Tasche

Hört man die Begriffe „Holzboden“ oder „Echtholzboden“, werden diese von den meisten mit „Parkett“ gleichgesetzt. Und tatsächlich ist Parkett mit seinen vielen Varianten und Formen mit Abstand der meistverkaufte Holzboden! Doch auch „Massivholzdielen“ sind ein Holzboden, eigentlich sogar der „natürlichste“. Massivholzdielen bestehen komplett aus massivem Holz. Je nach Philosophie könnte man auch Massivholzdielen als eine Sonderform von Parkett ansehen, doch es gibt gute Gründe, diesen Holzboden separat zu betrachten. Die über 270 Holzhändler der HolzLand-Kooperation nehmen tatsächlich diese Trennung vor. Erfahren Sie alles zu den Vorzügen dieser beiden Holzböden und ihren individuellen Besonderheiten.

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Ratgeber Parkett oder Massivholzdielen

Was ist Parkett?

Parkett lässt sich definieren als Oberbegriff für alle Böden aus Holz, die in Innenräumen eingesetzt werden. Vor allem die sichtbare und betretbare Oberfläche muss aus Holz bestehen – ansonsten könnte man auf die Idee kommen, auch Laminat oder Mehrschicht-Vinyl mit ihrer Trägerplatte aus Holzfaserplatten als Holzboden zu bezeichnen. Wer besonders spitzfindig ist, könnte sogar für einen Bodenbelag aus OSB (gefertigt aus langen Holzspänen) das Label „Parkett“ reklamieren, aber wirklich sinnvoll ist das aus unserer Sicht nicht. Kriterium sind ausreichend große massive Holzstücke, welche den Charakter als Naturboden deutlich hervorheben!

Welche Parkett-Arten gibt es?

Parkett besteht vor allem aus massiven Holzbestandteilen, ob in Form von dünnen Furnieren (die verbreitetste Variante, etwa 2- und 3-Schicht-Parkett) oder auch als massive Holzstäbe (Stabparkett oder auch Lamparkett bzw. Massivparkett) oder Holzlamellen (Industrieparkett bzw. Hochkantlamellenparkett oder auch Mosaikparkett). In den meisten Fällen müssen Sie sich aber lediglich Stabparkett sowie 2- und 3-Schichtparkett merken. Die anderen sind eher seltene Sonderformen.

Fertigparkett: Nummer Eins bei den Verkaufszahlen

Dielenaufbau Parkett

1: Versiegelung
2: Nutzschicht

3: Mittellage
4: Gegenzug

Wie schon erwähnt, ist die beliebteste Parkett-Variante zweifellos das dreischichtig aufgebaute „Fertigparkett“. Es besteht aus einem dünnen Edelholzfurnier als Nutzschicht. Dadurch wird das kostbare Holz wirtschaftlich genutzt und auch für „Normalsterbliche“ bezahlbar. Unter der Nutzschicht befindet sich eine Trägerplatte (aus einer hochverdichteten Holzfaserplatte oder auch aus massivem Nutzholz), den Abschluss als dritte Schicht bildet ein stabilisierender Gegenzug. Fertigparkett verfügt über ein Klicksystem ähnlich wie Laminat für eine einfache Verlegung.

Massivholzdielen sind also Parkett?

Zugegebenermaßen ist es schon logisch, bei Massivholzdielen von Parkett zu sprechen, wenn man die Definition von Parkett als „Holzboden für Innenräume“ heranzieht. Schließlich gibt es ja auch massive (also einschichtige) Parkettvarianten – warum nicht auch Massivholzdielen? Der Unterschied liegt erst einmal „nur“ im größeren Format. Während z. B. beim massiven Stabparkett kleine Holzstäbe verwendet werden (klassische Abmessung: 400-500 mm Länge, 60-80 mm Breite und 22 mm Stärke), können Massivholzdielen enorm lang und breit ausfallen – sogar Raumlängen um die 15 Meter! Dielenformate, aber vor allem auch die Verlegung von Massivholzdielen sind deutlich anders als z. B. bei Fertigparkett, weshalb (nicht nur) wir bei HolzLand diese Unterscheidung vornehmen.

Was sind Massivholzdielen?

Dielenaufbau Massivholzdielen

1: Oberflächen: geschliffen oder gebürstet, roh, natur oder weiß geölt
2: durchgängig massiver Aufbau
3: typische Stärken: 15/20 mm Eiche und Lärche 20 mm

Einige Charakteristika haben wir ja bereits vorweggenommen, doch jetzt noch einmal ganz systematisch: Ein Massivholzdielenboden (nicht zu verwechseln mit dem Begriff „Landhausdiele“, welcher ein Dielenformat bezeichnet, keine Bodensorte) wird aus einem massiven Holzbrett gefertigt, das komplett aus einem gewachsenen Stamm entnommen wird. Diese Holzdielen sind in der Regel deutlich größer als Parkett, wobei auch dort der Trend zur großformatigen Landhausdielen geht mit Dielenlängen bis zu 2,40 Meter – länger als so manche Massivholzdiele! Somit verschwimmen die sichtbaren Unterschiede ein wenig, denn ob Sie eine dreischichtige Landhausdiele vor sich haben oder eine massive Holzdiele, ist für das Auge nicht ersichtlich. Sind die Massivholzdielen aber auf einer Unterkonstruktion aus Lagerhölzern verlegt, merken Sie einen deutlichen Unterschied beim Laufgefühl!

Was sind typische Varianten bei Massivholzdielen?

Wenn man so möchte, gibt es Massivholzdielen in der Ausführung „lang“, „sehr lang“ und „wow, ist die lang!“. Typische Längen starten bei 1,50 m (es braucht ja auch Kurzlängen für die optimale Raumausnutzung), doch eine „ordentliche“ Massivholzdiele hat eine Länge von 2 Metern bis 6 Metern. „Raumlange“ Dielen haben den besonderen Charme, dass eine Diele komplett und ohne Stöße an den Kopfenden das Zimmer ausfüllt: ein beeindruckender optischer Effekt! Die Stärke von Massivholzdielen liegt typischerweise bei 20 mm oder mehr, sogenannte Renovierungsdielen gibt es auch mit Stärken von ca. 15 mm.

Raumlängen & Schlossdielen

Besonders großformatige Massivholzdielen werden gerne auch als Schlossdielen bezeichnet. Spezialisten fertigen sogar Massivholzdielen mit Längen deutlich über 10 Metern an, aber logischerweise steigt hier exponentiell auch der Preis, weil es des entsprechend hoch gewachsenen Stamms in durchgängig hoher Holzqualität bedarf (vor allem vom Erdstamm). Auch die Anforderungen von Bearbeitung über Lagerung bis Transport wachsen natürlich überdurchschnittlich bei entsprechender Dielenlänge!

Was ist charakteristisch für Massivholzdielen?

        Neben den besonders großen (möglichen) Formaten bei der Massivholzdiele und dem einschichtigen Massivholzaufbau zeichnen sich Massivdielen durch unterschiedliche Möglichkeiten der Verlegung aus.
        • Klassisch ist die Verschraubung auf einer Holzbalken-Unterkonstruktion. Dies hat vor allem bei alten, historischen Gebäuden den Vorteil, dass Unterschiede beim Untergrund ausgeglichen werden können. Die Verschraubung kann sichtbar von oben geschehen oder (wenn die Dielen nicht zu dick sind) auch verdeckt im schrägen Winkel.
        • Auch auf einem Untergrund wie z. B. OSB-Platten können Massivholzdielen fest und solide verschraubt werden, wenn Kanthölzer zu hoch wären.
        • Naheliegenderweise ist die Verlegung von Massivholzdielen schwierig, wenn eine geringe Aufbauhöhe gefragt ist. Allerdings können Massivholzdielen auch auf einem Estrich verklebt werden. Eine schwimmende Verlegung ist oft nicht ratsam, da das massive Holz besonders stark arbeiten kann, oder die Dielen beim Begehen klappern können. Fragen Sie bei Ihrem Fachhändler nach und lesen Sie zwingend die Verlegehinweise des jeweiligen Herstellers. Der Untergrund darf nicht viel Restfeuchtigkeit aufweisen und muss eben genug sein.

Massivholzdielen werden meist verschraubt oder auf Estrich verklebt (Bild 1 & 2),
die schwimmende Verlegung findet seltener Anwendung (Bild 3) 

Verschraubung MassivholzdielenVollflächiges VerklebenSchwimmende Verklebung


Was sind die Unterschiede zwischen beiden Holzböden?

Holzarten

Weil Massivholzdielen im Gegensatz zu Fertigparkett aus ganzem massivem Holz bestehen (statt „nur“ die Dekorschicht), fallen diese natürlich sehr teuer aus, wenn ein edles Holz gewählt wird. Einige Hölzer kommen deshalb nicht in Betracht – auch, weil sie nicht die erforderliche Stammlänge erreichen für größere Längen. Allerdings gibt es bei uns Massivholzdielen aus Eichenholz schon erstaunlich preiswert. Dennoch wird gerne auch ein günstiges Nadelholz wie Kiefer, Lärche oder Fichte gewählt, welches viele rustikale Holzmerkmale aufweist. Dies wiederum passt perfekt zum oftmals sehr rustikalen Charakter von Massivholzdielen! Tatsächlich sind Massivholzdielen tendenziell herber und markanter bei der Optik. Parkett weist weitaus mehr Vielfalt bei den Holzarten auf und ist auch deshalb verbreiteter, weil es sich einfach und schnell verlegen lässt in der Fertigparkett-Variante.

Verlegung

Die typische Verschraubung, aber auch die Verklebung von Massivholzdielen ist aufwändiger und eher nichts für den weniger geübten Heimwerker. Auch die meist recht große Aufbauhöhe von Massivholzdielen macht diese weniger universell einsetzbar als Parkett. Dafür wiederum eignen sich Massivholzdielen besonders für historische Gebäude mit großen Räumen und auch der Möglichkeit einer Unterkonstruktion aus Lagerhölzern. Für besondere Umstände oder auch einen besonders individuellen Geschmack können Massivholzdielen genau das Richtige sein!

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