Ratgeber Holzfassade – unsere Themen
Vorteile einer Holzfassade
Eine Fassadenverkleidung allgemein bietet viele Vorteile, die Fassade aus Holz punktet sogar mit ganz ureigenen Vorzügen, die andere Materialien nicht oder nur eingeschränkt bieten!
Schutz der Gebäudesubstanz
Eine Fassadenverkleidung dient dem Schutz der Gebäude-Außenwand, etwa vor Beschädigungen oder Durchnässung und anderen Witterungseinflüssen im Verlauf der Jahreszeiten. Eindringende Feuchtigkeit kann in vielerlei Hinsicht zu Schäden an der Bausubstanz führen, z. B. rostender Stahl, verrottendes Holz oder auch verwitterndes Steinwerk. Die porösen Steine oder Ziegel des Gebäudes nehmen Feuchtigkeit auf, die längerfristig bis in die Innenräume vordringen kann. Eine Lösung kann eine Vorhang-Fassade sein (dazu später mehr). Diese ist vom Gebäudekörper baulich getrennt, sodass die Aufnahme von Feuchtigkeit deutlich reduziert wird.
Wärmedämmung
Jede Fassadenverkleidung führt zu einer Reduzierung der Energieverluste, doch bei der Holzfassade bietet es sich an, direkt eine Wärmedämmung hinzuzufügen. Die zeitgenössischen Fassadensysteme sind darauf ausgelegt, ohne Schwierigkeit eine zusätzliche Dämmung zu integrieren. Sehr gut eignen sich Dämmplatten auf Holzfaserbasis. So bleibt man vom Material her „in einer Welt“ und hält seine Fassade nachhaltig, wohngesund und klimafreundlich. Ein starker Vorteil von Naturdämmstoffen wie Holzfaserdämmplatten: Sie wärmen nicht nur im Winter, sondern schützen durch ihre hohe Masse auch vor der Hitze im Sommer. Die Wärme braucht länger, um bis in die Innenräume zu gelangen, sodass sie erst in den kühleren Stunden ankommt, wo sie entweder willkommen ist oder durch Lüften einfach abgeführt werden kann.
Hitzeschutz im Sommer
Holz ist dafür bekannt, dass es sich auch bei starker Sonneneinstrahlung oder anderer Wärmeeinwirkung nicht sonderlich aufheizt. Diesen Effekt kennen Sie vielleicht aus der Sauna, wo man sich trotz durchgängig hoher Temperaturen bis 90 °C auf die Holzbänke setzen kann. Auch bei Terrassendielen aus Holz wird dieser Effekt begrüßt. Gleichermaßen verhindern Fassadenprofile aus dem natürlichen Werkstoff ein übermäßiges Erwärmen Ihres Zuhauses!
Natürliche Optik
Naturmaterialien bieten eine zeitlose Schönheit, die jeden Trend überdauert. Gerade alte Holzhäuser beweisen mit ihrem Charme, dass Holz über die Jahre seinen Reiz nicht verliert – im Gegenteil! Insbesondere, wenn Sie bei der Inneneinrichtung oder auch bei der Gartengestaltung bevorzugt auf Naturmaterialien setzen, treffen Sie mit einer Fassade aus Holz eine passende Wahl. Aber auch Kontraste können alle Blicke auf sich ziehen, deshalb passt eine Holzummantelung ebenso zu Outdoor-Ausstattungen aus Kunststoffgeflecht und Edelstahl.
Praktisch: Eine bereits beschädigte oder auch unansehnlich gewordene Außenhülle muss nicht renoviert werden, wenn man eine Fassadenverkleidung davorsetzt!
Nachhaltigkeit & Klimaschutz
Bekanntermaßen ist Holz ein besonders nachhaltiges Baumaterial, speziell unter der Voraussetzung, dass es aus zertifizierter Quelle stammt und nicht etwa aus illegalem Raubbau. Der Ausbau von Forstflächen bindet CO
2 und bietet einen natürlichen Lebensraum. Nicht nur Holz selbst als nachwachsender Rohstoff, sondern auch dessen Verarbeitung im Vergleich mit anderen Materialien überzeugt mit einer hervorragenden Energiebilanz.
Hintergrundinfo: die Konstruktion der Holzfassade
Eine Fassade aus Holz wird typischerweise als „Vorhangfassade“ bzw. „vorgehängt hinterlüftete Fassade“ (VHF) konstruiert. Die Entkoppelung von Fassadenverkleidung und Gebäude hat viele Vorteile. Der Zwischenraum zwischen Holzfassade und Haus erlaubt sowohl ein Trocknen der Verkleidung als auch der Abführung von Feuchtigkeit aus dem Gebäude. Es findet ein permanenter Luftstrom statt, der nicht nur das Holz trocknet, sondern auch Schädlinge fernhält. Weiterer Pluspunkt: Die Anfälligkeit für Schimmel ist wesentlich geringer als bei einer Verbundfassade (WDVS), bei der schon kleine Konstruktionsmängel zu Problemen führen können.
Ansonsten gibt es bei der konkreten Konstruktion bzw. Anordnung der einzelnen Fassadenelemente unzählige Varianten. Nicht nur die Querschnitt-Form und Größe der Fassadenelemente, sondern auch die Anordnung führt zu völlig unterschiedlichen optischen Wirkungen. Ihr HolzLand-Fachhandel vor Ort berät Sie hier gerne zu Ihren Optionen!
Typische Fassadenhölzer und ihre Eigenschaften
Für die Holzfassade kommen verschiedene Holzarten in Frage – wichtig ist natürlich eine grundsätzliche Witterungsbeständigkeit bzw. „Dauerhaftigkeit“. Diese wird mit der sogenannten Dauerhaftigkeitsklasse beziffert. Alle Hölzer ab Klasse 4 bis zur besten Klasse 1 können im bewitterten Außenbereich eingesetzt werden. Da eine Fassade sehr gut trocknen kann und nicht mechanisch belastet wird wie eine Terrasse, sind die Ansprüche an die Dauerhaftigkeit geringer. Dennoch ist hier maßgeblich, wie stark die Beanspruchung vor Ort ist. Hierunter fallen: die Lage im Hinblick auf die Himmelsrichtung, typische regionalklimatische Bedingungen, aber auch die Frage, ob es einen konstruktiven Schutz in Form eines mehr oder weniger stark ausgeprägten Vordachs gibt.
Fichte: Das universell geschätzte Bauholz ist günstig, schön, in großem Ausmaß verfügbar und lässt sich gut verarbeiten. Es gibt heimische Fichte und „nordische“ Fichte, die aus nordeuropäischen Ländern stammt. Die Fassade aus Fichtenholz ist ein solider Preiseinstieg, zusätzliche Holzschutzbehandlungen sind empfehlenswert, aber kein Muss.
Lärche: Die Lärche ist ein besonders hartes und dauerhaftes Nadelholz. Sowohl die sibirische Lärche als auch einheimische Lärchen aus höheren Gebirgslagen bieten eine sehr gute Widerstandsfähigkeit durch ihre holzeigenen Harze.
Douglasie: Dieses Nadelholz gewinnt immer mehr an Bedeutung, ob beim Holzbau, als Terrassenholz oder eben auch für die Fassade. Es bietet eine gute Dauerhaftigkeit (etwa im Bereich der Lärche) und vergraut sehr gleichmäßig.
Thermoholz: Nicht nur bei der Terrasse, sondern auch bei der Fassade kommt thermisch modifiziertes Holz zum Einsatz. Dieses ist absolut wohngesund – ganz ohne Chemie oder andere Schadstoffe – und überzeugt mit einer exzellenten Lebensdauer. Das Thermoverfahren macht die Ausgangshölzer wie z. B. Esche oder Kiefer enorm witterungsbeständig. Besonders langlebig ist Thermo-Esche, dafür ist Thermo-Kiefer günstiger. Thermoholz nimmt kaum Feuchtigkeit auf und hat einen veränderten pH-Wert, welcher holzschädigenden Organismen die Lebensbasis entzieht. Zweifelsohne eine Premiumlösung, aber durch die lange Lebensdauer und den hohen ökologischen Mehrwert eine attraktive Investition.
Behandlungsmöglichkeiten bei der Holzfassade
Das Fassadenholz kann auf verschiedene Weisen beschichtet oder anderweitig veredelt werden. Dies kann optischen Gründen dienen und/oder die Witterungsbeständigkeit und damit die Langlebigkeit des Materials verbessern. Hochwertige Holzfarben für den Außenbereich wie z. B. Öl-Farben streichen Ihr Fassadenholz in der gewünschten Farbe und generieren dadurch gleichzeitig einen wirksamen Holzschutz. Holzschutz-Öl-Lasuren wiederum ziehen tief in das Holz ein. Sie weisen Feuchtigkeit ab und schützen dadurch das Holz. Gleichzeitig sind sie offenporig und atmungsaktiv, was gegen Schimmel und Algenbefall schützt. Wer seine Fassade vor dem Vergrauen schützen möchte, setzt auf eine pigmentierte Lasur, welche einen UV-Schutz bildet. Mittlerweile gibt es sogar farblose transparente Lasuren, um die originale Holzoptik weitmöglich zu erhalten!
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