Ratgeber Küchenarbeitsplatten: Varianten, Vorteile & Tipps
Die Küche gilt längst nicht mehr als rein funktionaler Ort, an dem man hauptsächlich Speisen und Getränke zubereitet und „das Leben“ findet dann woanders statt. Stattdessen ist die Küche zum Mittelpunkt des häuslichen Lebens geworden. Das Kochen wird immer mehr zelebriert, Freunde und Verwandte dürfen gerne dabei sein. Teure Küchengeräte, aufwändige Küchenlandschaften oder auch die offene Küche, welche fließend ins Wohnzimmer übergeht, zeugen von der herausragenden Bedeutung, welche dieser Raum mittlerweile hat!
Geht es nun um die Gestaltung der Küche, spielen Küchenarbeitsplatten eine zentrale Rolle. Sie haben die gleiche Bedeutung wie der Esstisch für das Wohnzimmer. Ihr Design prägt maßgeblich die Optik, und so verwundert es nicht, dass es unzählige Optionen und Varianten für die Küchenarbeitsplatte gibt!
Holzplatten entdeckenInhaltsverzeichnis
Materialien für die Küchenarbeitsplatte und ihre Vorteile
Bisher hatten wir vor allem die optische Wirkung von Küchenarbeitsplatten thematisiert – und zweifelsohne ist der visuelle Effekt von höchster Wichtigkeit. Doch da auf einer Küchenarbeitsplatte auch gearbeitet wird (der Name verrät es!), sind zusätzlich andere Faktoren relevant. Im Folgenden eine Liste an Qualitäten, welche eine Rolle spielen können – ohne Anspruch auf Vollständigkeit! Welchen Stellenwert die einzelnen Aspekte für Sie haben, kann natürlich sehr subjektiv sein.
Auswahlkriterien bei der Küchenarbeitsplatte
- Material und Optik: Welches Material man verwendet, ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch abhängig von der persönlichen Einrichtungsphilosophie. Wenn Sie zum Beispiel viel echtes Holz verwenden und eine rustikal-gemütliche Kücheneinrichtung anstreben, werden Sie ebenso bei der Küchenarbeitsplatte zu Echtholz greifen wollen – ganz gleich, wie lebensecht die Holznachbildungen sind – z. B. bei HPL Arbeitsplatten! Ansonsten bieten Küchenarbeitsplatten eine tolle Vielfalt an unterschiedlichen Designs und Oberflächenstrukturen.
- Robustheit: Wie leicht entstehen Kratzer, wenn mir einmal das Küchenmesser entgleitet, wie schnell kommt es zu Dellen oder allgemein „Abrieb“? Wie stabil und bruchfest ist die Küchenarbeitsplatte?
- Hitzebeständigkeit: Wenn ich einen heißen Topf abstelle – handle ich mir sofort unschöne Brandspuren ein? Im Eifer des Gefechts kann es beim Kochen immer mal geschehen, dass ein noch heißer Topf auf der Platte landet.
- Hygiene: Wie leicht oder schwer haben es Keime und Co., sich auf der Küchenarbeitsplatte anzusiedeln? Damit ist natürlich verbunden, wie einfach und gründlich sich die Arbeitsplatte reinigen lässt – siehe der Folgepunkt „Pflegeleichtigkeit“!
- Pflegeleichtigkeit: Hierunter fällt nicht nur, wie zügig man die Platte von Schmutz befreien kann (etwa durch eine geschlossene, porenlose Oberfläche), sondern auch die Frage, inwieweit man regelmäßig Pflegeaufwendungen betreiben muss, wie z. B. das Wachsen und Ölen einer Holzarbeitsplatte. Manche Platten haben sogar eine besondere Anti-Fingerprint-Oberfläche, damit sich z. B. auf einer Hochglanzfläche nicht andauernd unschöne Fingerabdrücke zeigen.
- Nachhaltigkeit und Wohngesundheit: Zurecht immer mehr im Blickpunkt: die Frage, wie nachhaltig und wohngesund eine Küchenarbeitsplatte ist! Ob Blauer Engel in Bezug auf Emissionen, Cradle to Cradle Zertifikat für eine konsequente Kreislaufwirtschaft oder auch Holzwerkstoffe auf Basis FSC- und PEFC zertifizierter Holzprodukte… Hier gibt es einige interessante Wahlmöglichkeiten.
- …und nicht zuletzt: der Preis! Preislich attraktiv sind beschichtete Arbeitsplatten (wie die direkt folgenden HPL Küchenarbeitsplatten). Küchenarbeitsplatten aus Leimholz bzw. Massivholz liegen im mittleren Preissegment. Hier bestimmt vor allem die verwendete Holzart und -qualität den Preis! Teurer kommen Kompaktplatten daher, welche dafür mit hoher Robustheit (abhängig von der Oberfläche – geprägte Platten mit einer Oberflächenstruktur sind widerstandsfähiger), erlesenen Dekoren und schlankem Aufbau punkten.
Holzwerkstoffplatten mit HPL Oberfläche
Zweifelsohne die verbreitetste Variante unter den Küchenarbeitsplatten! Grundsätzlich wird hier eine Trägerplatte mit einer robusten Schichtstoff-Oberfläche kombiniert.
Der Träger…
Als Träger wird für gewöhnlich eine P2 Spanplatte verwendet (P2 steht für Anwendungen ausschließlich im Innenbereich ohne hohe Feuchtigkeitsbelastung). Für eine bessere Beständigkeit gegen Feuchtigkeit lassen sich auch andere Träger wählen, z. B. P3 Spanplatten.
…kombiniert mit einer Hochdruckschichtstoff-Oberfläche
HPL alias High Pressure Laminate ist ein besonders widerstandsfähiger Schichtstoff. Seine robuste Melaminharzoberfläche bietet strapazierfähige Qualität, nicht nur für das private Zuhause, sondern auch für Anwendungsbereiche von Gastronomie über Verkaufs- und Freizeiteinrichtungen bis hin zu Klinik- und Laborbereichen. Die HPL Arbeitsplatte bietet für den Einsatz in der Küche viele Vorteile. Sie zeigt sich enorm robust und kratzfest, hochgradig hitzebeständig und gleichzeitig äußerst pflegeleicht. Darüber hinaus präsentiert sich diese Arbeitsplatte für die Küche lebensmittelecht und durch ihre antimikrobielle Wirkung besonders hygienisch. Überdies erlaubt HPL eine riesige Vielfalt an Dekoren – authentische Holzdekore inklusive passender Oberflächenstrukturierung, lebensechte Steindesigns, Arbeitsplatten in Betonoptik (Trendtipp!) oder die unterschiedlichsten Uni- und Fantasiedekore!
Kompaktplatten (100 % Schichtstoff)
Diese Küchenarbeitsplatten-Variante ist „Schichtstoff pur“. Da sie ohne (meist feuchteanfälligen) Holzwerkstoffträger auskommt, verfügt sie über eine exzellente Feuchtebeständigkeit. Gleichzeitig sind Kompaktplatten trotz einer Stärke von typischerweise 6 mm bis 12 mm enorm widerstandsfähig. Sie bieten ansonsten dieselben Vorteile wie die oben behandelte HPL-Platte in Bezug auf die Eignung als Küchenarbeitsplatte. Die schlanken, stylischen Platten gelten als ein besonderer Hingucker!
Bitte bedenken Sie: Bei Elektro-Geräten ist auf die Einbautiefe zu achten. Diese ist meistens auf eine Arbeitsplattenstärke von 40 mm ausgelegt. Deswegen muss genügend Platz im Unterschrank eingeplant werden, falls Sie zu einer schmaleren Platte greifen.
Arbeitsplatten aus Holz
Edel und natürlich: Küchenarbeitsplatten aus Holz sind ein echter Klassiker. Typischerweise wird eine einschichtige Leimholzplatte verwendet. Diese besteht aus mehreren, miteinander verleimten Massivholzlamellen. Sie begeistert mit ihrer natürlichen Holzoptik und Haptik, abhängig von der jeweiligen Holzart. Es gibt die unterschiedlichsten Farbtöne sowie eine große Spanne von zurückhaltend-elegant über herb-markant bis zu rustikal! Gerne werden exklusive Laubhölzer gewählt, welche nicht nur mit aufregenden Dekoren punkten, sondern auch die nötige Härte und Belastbarkeit mitbringen. Und nicht zuletzt: Jede Küchenarbeitsplatten aus Holz ist ein Unikat aus der Natur!
Was die Strapazierfähigkeit betrifft, hat die Arbeitsplatte aus Holz ihre Grenzen. Sofern sie eine geölte Oberfläche besitzt, lassen sich dafür Macken oder Verfärbungen leicht mit Schleifpapier und anschließendem Ölen ausbessern. Insgesamt muss man ein wenig mehr darauf achten, dass kein Wasser dauerhaft auf der Platte steht, insbesondere bei der Spüle, wo es oft zu Spritzwasser kommt. Eine Ausnahme sind lackierte Massivholzplatten, hier ist dieser Aspekt zwar auch wichtig, jedoch sind Wasservorkommen auf der Oberfläche bei diesen mit weniger Bedenken verbunden.
Mineralwerkstoff-Arbeitsplatten
Nicht ganz so oft verbreitet wie die anderen Plattentypen haben Arbeitsplatten aus Mineralwerkstoff durchaus ihren Reiz und ganz eigene Vorzüge. Sie bestehen aus Acryl, welches im Produktionsprozess verflüssigt wird, um es dann mit natürlichen, mineralischen Anteilen, Farbpigmenten und weiteren Zusatzstoffen zu veredeln. Der daraus resultierende „Acrylstein“ überzeugt mit einer fugen- und porenlosen Oberfläche und samtig-weicher Haptik. Dies schafft nicht nur eine faszinierende, elegante Optik mit hoher Strahlkraft, sondern sorgt auch für Pflegeleichtigkeit. Mineralwerkstoffplatten sind in unterschiedlichen Designs erhältlich, zum Beispiel unifarbenen Looks oder spannender Steinoptik.
Übrigens: Die Platten können dank eines passenden Klebstoffes fugenlos miteinander verbunden werden. Sie erscheinen dann wie aus einem Guss (inklusive Spülbecken). Allerdings ist zu beachten, dass diese Form der Arbeitsplatten nicht hitzebeständig und zudem kratzempfindlicher ist. Einmal entstandene Kratzer lassen sich jedoch aus dem Material herauspolieren.
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Und sollten Sie nicht fündig werden – Ihr lokaler HolzLand-Partner vor Ort ist in der Lage, Ihnen die unterschiedlichsten Wunschplatten kurzfristig zu besorgen, da Plattenwerkstoffe in aller Regel zur Kernkompetenz des Holzfachhandels gehören. Für die Küchenarbeitsplatte nach Maß können Sie bei vielen unserer versierten Händler auch den passenden Zuschnitt direkt hinzubuchen!
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